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Woche 3 - Nachhaltige Mobilität

Der private PKW gehört für viele Menschen zum Alltag. Der Beitrag der dritten Woche der Klima-Fasten Challenge kommt von der Stadt Germering und befasst sich mit nachhaltiger Mobilität. Die Tipps zeigen Ihnen, wie Sie die wahren Kosten Ihres Fahrzeugs berechnen können und welche Möglichkeiten Sie haben, sich „anders“ fortzubewegen.

Über die Hälfte aller zurückgelegten Wege im Landkreis werden durch motorisierten Individualverkehr (MIV) zurückgelegt. Quelle: Nahverkehrsplan Landkreis Fürstenfeldbruck, eigene Darstellung

Wie gelingt nachhaltige Mobilität?

Die gute Nachricht: Wir wissen, wie eine nachhaltige Mobilitätswende gelingt und haben bereits jetzt einen Großteil der nötigen Infrastruktur, unter anderem durch eine flächendeckende ÖPNV-Versorgung. Die schlechte Nachricht: Der Mensch ist dabei sehr vergesslich. Wir setzen auf effizientere alternative Antriebe privater PKW, gleichzeitig stehen diese weiterhin antriebsunabhängig über 23 Stunden am Tag rum und blockieren öffentlichen Raum. Wir wissen um die Vorteile des Radverkehrs und dennoch kommen im Landkreis auf 1000 Einwohner*innen über 730 angemeldete Fahrzeuge – der Bayernschnitt liegt bei 613. Wir ärgern uns über die hohen Mietkosten im Ballungsraum, zahlen aber scheinbar bedingungslos ähnlich hohe Beträge für eine Maschine. Die Liste lässt sich natürlich beliebig fortsetzen. Leider ist besonders der ländliche Raum leider häufig auf einen Motor angewiesen. Wichtig ist, sich selbst über das eigene Mobilitätsverhalten bewusst zu werden. Wie schaffen wir also eine Verkehrswende?

Pexels | @cristiana-raluca

Den letzten Kilometer vermeiden

Der Verkehr, der durch Einkauf und Erledigungen entsteht, verursacht fast ein Drittel des gesamten Verkehrs im Landkreis. Dabei handelt es sich meist um vermeidbare Kurzstrecken. Diese Fahrten sind nicht nur schädlich für das Fahrzeug, sondern ganz besonders für das Klima: Auf Kurzstrecken verbraucht ein Fahrzeug bis zu 30 Liter Sprit auf 100 Kilometer und stößt bis zu einem Kilogramm CO2 pro Kilometer aus. Es stellt sich natürlich außerdem die Frage, wie sinnvoll es ist, zwei Tonnen Stahl für zehn Kilogramm Besorgungen zu bewegen. Die Lösung ist simpel und sogar in Pandemiezeiten ein „triftiger Grund“: Für die Kurzstrecken SPAZIERENGEHEN oder RADFAHREN und das Auto (und die Sorgen) einfach stehen lassen.

Pixabay | @loufre

Die wahren Kosten kennen

Jede*r Fahrzeughalter*in weiß: Das eigene Fahrzeug ist nicht günstig. Dennoch haben nur die wenigsten den Überblick, was es eigentlich monatlich kostet. Das KLIMA-FAHRTENBUCH zeigt, wie die tatsächlichen Kosten berechnet werden und wie viel CO2 ausgestoßen wird. Außerdem stellen wir die Kostenrechner von VCD und ADAC vor. Ein Vorgeschmack: Ein durchschnittlicher Mittelklassewagen kostet monatlich rund 912 Euro, was bei durchschnittlichem Fahrverhalten ca. 73 Cent pro Kilometer entspricht. Ein neues Trekkingrad liegt bei etwa 20 Euro monatlich und etwa 2 Cent pro Kilometer. Das Klima-Fahrtenbuch mit Tipps und den Berechnungen finden Sie hier und unter Downloads an der Sidebar.

Pixabay | @motointermedia

Elektromobilität und ÖPNV nutzen

Strom hat gegenüber anderen Energieträgern viele Vorteile: Er lässt sich relativ einfach regenerativ und emissionsarm erzeugen und gleichzeitig über weite Strecken transportieren. Der Nachteil ist, dass man ihn kaum effizient speichern kann und große Ladeverluste entstehen. Die Forschung konzentriert sich deswegen auf neue Speichertechniken und Schlagworte wie Power-to-Gas. Wäre folgende Idee nicht ein wissenschaftlicher Durchbruch: (Fast) selbstfahrende Elektrofahrzeuge mit 3000 PS, die keinen Stromspeicher benötigen und mit vergleichbar überschaubaren Kosten auskommen? Ganz ohne versteckte Mehrkosten, Werkstattbesuche und schwankende Spritpreise? Diese Idee ist Realität: In sogenannten ZÜGEN, BAHNENBUSSEN oder RUFTAXIS kann man die Zeit effektiver mit Schlafen, Lesen, Aus-dem-Fenster-Schauen oder sogar Arbeiten nutzen als beim morgengrantigen Schimpfen im Auto.

Pexels | @olly

Auf Nullemissionsantriebe setzen

Aber am fortschrittlichsten ist natürlich der biomassebetriebene Nullemissionsantrieb, der – bei richtiger Pflege – weit über 60 Jahre problemlos und unabhängig von fossilen Energieträgern läuft. Selbst die technischen Eckdaten überzeugen mit platzsparendem Design, einfacher Handhabung und extrem leisem Motorengeräusch. Dieser Antrieb ist so effektiv, dass nach längerer Benutzung sogar eine Verbesserung der eigenen Gesundheit messbar ist. Und das Beste: dieser WADL-Antrieb ist weitgehend kostenlos.

Statista | Wann die Deutschen auf ihr Auto verzichten würden | https://de.statista.com/infografik/18606/wann-die-deutschen-auf-ihr-auto-verzichten-wuerden/

Zwei Drittel der Deutschen würden auf das Auto verzichten

Laut einer Umfrage von 2019 würden fast zwei Drittel der Deutschen unter Umständen auf das eigene Auto verzichten. Im Gegenzug zum Autoverzicht wurden kostenlose öffentliche Verkehrsmittel, bessere Taktung der Verkehrsmittel und der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes gefordert. In einem Pilotprojekt in Schwabing haben Familien freiwillig ihr Auto für eine begrenzte Zeit abgegeben und im Gegenzug 300 € im Monat Mobilitätsbudget erhalten. Der Versuch war ein Erfolg: 3 von 15 Haushalten haben ihr Auto nach der Versuchszeit sogar verkauft. Werfen Sie ein Blick in das Klima-Fahrtenbuch: Ein Auto kostet eine Privatperson weit mehr als 300 € monatlich. Die gesellschaftlichen Kosten des Straßenverkehrs sind hier noch gar nicht inbegriffen, wie diese Studie der Schienenlobby von 2019 zeigt.

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