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S 4.4.2:

Das Bewusstsein für Energieverbrauch wecken

Zuständiges Amt: Stadtbauamt und städtische Liegenschaften

Verfasser/in: Jürgen Thum,  Andreas Robrecht und Manfred Ernst

Klimaschutzkonzept

Die Stadt Germering beteiligte sich am landkreisweiten Klimaschutzkonzept, unter Federführung des Landratsamtes Fürstenfeldbruck. Die Umsetzung des Konzepts erfolgt in der Stadt Germering in vielen Punkten, z.B. bei der Durchführung des kommunalen Energiemanagements, Verbraucherberatung, kostenfreies Energiesparberatungsprogramm in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale usw.
Weitergehende Informationen erhalten Sie hier.

Kommunales Energiemanagement (KEM):
In der Abteilung "Areal- und Gebäudemanagement" wurde ein kommunales Energiemanagement (KEM) für die städtischen Liegenschaften aufzubauen.

Dafür wurde als Pilotprojekt (Masterarbeit eines Werkstudenten) die Grundschule Kleinfeldschule gewählt, die unterschiedliche Kriterien wie Gebäudealter und Gebäudezustand, Baumaterialien und Nutzungen vereint und als durchschnittliches Gebäude mit energetischem Verbesserungspotenial eingestuft wurde. In der Schule wurde ein elektronisches Verbrauchscontrolling installiert, das stundengenau die Verbrauchsdaten von Wasser, Strom und Heizenergie aufzeichnet. So konnten über das Energie-Controlling atypische Energieverbräuche erfasst, identifiziert und bei Bedarf mit oft sehr einfachen Mitteln reguliert werden. Beispielsweise konnte der Hausmeister vor Ort eine fehlerhafte Einstellung korrigieren.

Auf dieser Grundlage wurden für das KEM unter genauer Betrachtung der städtischen Liegenschaften Germerings allgemeine Handlungsfelder und Aufgabenbereiche erarbeitet. Das Ergebnis sind die Darstellung der aktuellen Ausgangssituation und der gewünschte energetische Zustand der kommunalen Liegenschaften sowie Handlungsempfehlungen unter Berücksichtigung des Klimaschutzkonzeptes.

Eine Folgemaßnahme des Verbrauchscontrollings in der Kleinfeldschule war der Austausch der vorhandenen Leuchtmittel durch modere LED-Technik. Damit und durch einen bewussteren Umgang mit Energie konnten nach den städtischen Berechnungen bis zu 30 % am Stromverbrauch eingespart werden.

Die anfänglichen Investitionskosten werden sich durch die Einsparungen relativ zügig amortisieren. Insgesamt ergibt sich aus der Leuchtmittelumstellung, der Sensibilisierung der Nutzer*innen und der Anlagenoptimierung der Heizung ein Einsparpotenzial von rund 45 %.

Dieses Verbrauchscontrolling wurde inzwischen auf zwei Kinderbetreungseinrichtungen, eine Jugendbegegnungsstätte, zwei Schulen, zwei Verwaltungsgebäude, die Stadtbibliothek, zwei Feuerwehrgerätehäuser und den städtischen Bauhof ausgeweitet.

In den folgenden Jahren soll das Energie-Controlling weiter auf die städtischen Liegenschaften ausgedehnt werden, um somit stundengenau die Verbrauchsdaten von Strom, Wasser und Heizenergie dokumentieren zu können und damit langfristig den Energieverbrauch aller kommunaler Liegenschaften zu reduzieren.

Gleichzeitig erfolgte eine Senibilisierung sämtlicher Nutzer*innen für das KEM. Alle Nutzer*innen, wie z.B. Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern wurden von Anfang an in diesen Prozess miteingebunden.

Geplante und weiterführende Maßnahmen:

Im "Pilotprojekt" Kleinfeldschule werden derzeit die letzten Maßnahmen im Bereich Strom umgesetzt:
- im Teilbereich des Altbaus werden die Verkehrsflächen mit einer "Treppenhausschaltung" und die Sanitärbereiche mit Präsenzmeldern ausgestattet, um den täglichen Stromverbrauch weiter einzudämmen.
- zeitgleich werden weitere Maßnahmen hinsichtlich der Heizungsanlage untersucht. Eine Unterteilung und Analysierung der Verbrauchsdaten ist hierzu nötig

Durch die nahtlose Dokumentation der Verbrauchswerte, kann in den mit Energie-Monoitoring ausgestatteten Liegenschaften seit 2019 mit der Erstellung der Energieberichte begonnen werden. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit der ViWa GmbH, die auch die Pflege der Auslesedaten durchführt und aufbereitet. 

Für eine angedachte Nutzung von regenerativer Energie durch Photovoltaik wurde die Gebäudetauglichkeit des Neubaus aus statischer Sicht untersucht und als geeignet, hinsichtlich der Tragfähigkeit des Flachdachs, eingestuft. Die Menge der zu erwartenden Energiegewinnung und die Möglichkeit der Eigeneinspeisung und -nutzung muss noch geprüft werden.

Seit November 2017 nimmt die Stadt mit dem Eigenbetrieb Stadtwerke und dem technischen Gebäudemanagement der Liegenschaftsabteilung an einem "kommunalen Energieeffizienznetzwerk", das von der Bayernwerk Natur GmbH organisiert wird, teil. Beteiligt sind insgesamt sieben Kommunen. Das Netzwerk ist gefördert durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Die Energietechnische Beratung erfolgt über das ISE-Institut für Systematische Energieberatung und das INEV-Institut für nachhaltige Energieversorgung.
Die Stadt Germering beteiligt sich von Seiten der Stadtwerke mit drei Einrichtungen:
Pumpenhaus, Hallenbad und Freizeitzentrum sowie der Erarbeitung eines Fernwärmekonzepts. Die städtische Liegenschaftsabteilung beteiligt sich mit sieben Einrichtungen im Energieeffizienznetzwerk:
eine Kindertagesstätte, dem Bauhof, einem Verwaltungsgebäude, einem Gemeinschaftszentrum, zwei Schulen sowie dem Rathaus.

Die Leistungen im kommunalen Energieeffizienznetzwerk umfassen die Organisation von jährlich vier Netzwerktreffen und deren Moderation, die Beantragung und Abwicklung von Fördermitteln, Besichtigung realisierter Maßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit, jährliches Monitoring, Möglichkeiten eines jährlichen Controllings und ggf. Schaffung von notwendigen Strukturen, unabhängige energietechnische Beratung, Definition kommunenspezifischer Einsparziele sowie eines Gesamtziels des Netzwerks und eine Umsetzungsbegleitung von ausgewählten Detailprojekten.

Die Erstellung eines Energienutzungsplans durch ein beauftragtes Institut wird voraussichtlich ab dem 01.01.2021 beginnen. Darin wird für das gesamte Stadtgebiet flächendeckend die momentane Energiebedarfs- und versorgungssituation, insbesondere für Wärme und elektrischen Strom erfasst. Darauf aufbauend werden Einsparpotenziale beziffert und Maßnahmen zur Umstellung auf regenerative Energieversorgung untersucht. Hier spielen z: B. die direkte Nutzung von Sonnenenergie (PV, Kollektoren), der Aufbau des Nah- und Fernwärmenetzes oder geothermische Anwendungen eine Rolle. Zusätzlich werden in sogenannten Schwerpunktprojekten Detailuntersuchungen für z.B. die energetische Sanierung einer Grundschule oder die zukünftige Energieversorgung neuer Baugebiete gemacht. Abgeschlossen wird das Projekt mit ganz konkreten Handlungsempfehlungen. Das Projekt wird zu großen Teilen über ein bayerisches Förderprogramm finanziert und von einem breiten Angebot für die interessierte Öffentlichkeit flankiert (Webauftritt, Bürgerinformationsveranstaltung) Die Bearbeitungsdauer beträgt 1 Jahr. 

Energiesparwettbewerb für Schulen

Regelmäßige Durchführung von Veranstaltungen zum Thema Energie und Klimaschutz

Energetische Sanierung des Stadtwerke-Gebäudes als öffentlich wirksames Muster aufbereiten und publik machen

Die Maßnahme (Darstellung der Energieeinsparung durch Gebäudedämmung und Einbau einer Grundwasser-Wärmepumpe) ist eingeleitet, konnte aus personellen Gründen noch nicht fertig gestellt werden.

Der Stadtrat hat bereits 2006 Klimaschutzleitlinien beschlossen. Bezugnehmend darauf wurde eine Zusammenstellung der durchgeführten Maßnahmen, im Hinblick auf mehrere klimarelevante Handlungsfelder im Einwirkungsbereich der Stadt erarbeitet, welche hier eingesehen werden kann.

(Stand 12/2020)

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