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Ein bronzezeitlicher Opferbrunnen im Gewerbegebiet "Germeringer Norden"

Hölzerner Brunnenkasten von oben

Im Zuge der bauvorgreifenden archäologischen Untersuchungen zum neuen Briefverteilzentrum wurde ein Brunnen der mittleren oder späten Bronzezeit (ca. 1800-1200 v. Chr.) ausgegraben.

Der Befund zeichnete sich an der Kiesoberfläche durch eine rundliche Verfärbung mit über 8 Metern Durchmesser ab. Der Brunnenschacht selber reichte von der Ackeroberfläche bis in etwa 5 Meter Tiefe. Da der unterste Teil des ehemals mit Holzbohlen verschalten Schachtes bis in heute noch Grundwasser führende Schichten reichte ist dieser Bereich so gut erhalten, dass sich neben einigen Lagen dieser Brunnenhölzer auch andere organische Funde erhalten haben. Hierzu zählen neben den untersten Lagen des Brunnenkastens aus Eichenholz botanische Reste wie Blätter, Samen und Pollen, aber auch ein Rindengefäß und ein Schöpfgefäß aus Holz.

Restaurierte Gefäße aus der Brunnenverfüllung

Das Besondere an diesem Brunnen ist der Fundreichtum in der Auffüllung des ehemaligen Brunnenschachtes. Neben 26 Gewandnadeln aus Bronze, 4 Bernsteinperlen, einem in Bronzedraht gefassten Tierzahn und einem Knopf fanden sich Teile von über 70 Keramikgefäßen. Diese Gefäße sind größtenteils sehr fein gearbeitet und verziert. An manchen Gefäßen sind die Ritzungen der Muster noch mit Resten von weißem Kalk ausgefüllt. Durch den weißen Kalk gab es einen starken Kontrast zwischen Verzierung und dunkler Keramikoberfläche. Die Funde sind mit Sicherheit nicht versehentlich in den Brunnen geraten, sondern bewusst in diesen eingebracht worden. Es kann wohl von einer kultischen Handlung bzw. einer Opferung ausgegangen werden.

Metallfunde aus dem Brunnen

Brunnen dienten zur notwendigen Wasserversorgung der Siedlungen. Bronzezeitliche Siedlungsspuren sind in unmittelbarer Nachbarschaft dieses besonderen Brunnens durch Hausgrundrisse und Abfallgruben nachgewiesen. Durch seine erstaunliche Tiefe zeigt er uns, dass er in einer Zeit genutzt wurde in der der Grundwasserstand sehr weit abgesunken war, was auf eine lange Trockenheit und damit sicher auch auf schlechte Ernteerträge schließen lässt. Möglicherweise kann man darin einen Grund erkennen, warum die damals hier lebenden Menschen einen Teil ihres Besitzes ihren Göttern in diesem Brunnen opferten.

Bernsteinfunde aus dem Brunnen

Solche Brunnen mit Opfergaben sind selten. Opferungen fanden meist in Flüssen oder Seen statt. Umso erstaunlicher ist es, dass 1998 nur etwa 100 Meter entfernt ein weiterer Brunnen mit Opfergaben ausgegraben werden konnte. Dieser war etwas jünger als der neu entdeckte und enthielt neben 5 Bronzenadeln, ein Bronzemesser, einen Tüllenhaken, zwei Klapperbleche und ebenfalls die Reste zahlreicher Keramikgefäße. Hier zeigt sich anscheinend eine lokale Tradition Brunnen für Opferhandlungen zu nutzen, die sich über einige Generationen gehalten hat. Die dahinterstehende Idee spiegelt sich heute immer noch im Brauch wider, Münzen als Glücksbringer in Brunnen zu werfen.

Weitere Untersuchungen an dem Brunnen werden wertvolle Ergebnisse zur Datierung, den damaligen Umweltbedingungen und der Lebensweise der Menschen damals bieten.

Interessierte können sonntags die Dauerausstellung im ZEIT+RAUM Museum am Rathaus besuchen, in dem auch die Funde des 1998 entdeckten Brunnens ausgestellt sind. Weitere Informationen gibt es unter www.germering.de/stadtmuseum.

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