Party in der Unterwelt

Am 31.08.04 trafen sich 19 der 20 angemeldeten Kinder um 8.00 Uhr am Germeringer Bahnhof zur Tour in die Münchner "Unterwelt" Wir fuhren um 8.21 Uhr mit S5 bis zum Marienplatz. Dort stiegen wir in die U-Bahn Linie 6. Mit dieser fuhren wir bis zur Haltestelle Universität. Von dort aus gingen wir bis zur Akademie- Ecke Türkenstraße, wo Herr Tax von der Stadtentwässerung auf uns wartete. Dieser führte uns in einen der drei Besuchereingänge in die "Unterwelt". Dort erwartete uns einer der ältesten Kanäle der Maxvorstadt aus dem Jahre 1884. Dort führte eine kleine Brücke über den Kanal. So konnten wir auf beiden Seiten stehen. Als Herr Tax uns einiges über die "Unterwelt" erzählt hat, gingen wir wieder nach oben. Auf einer Decke lag allerlei Schrott, den die Kanalarbeiter aus der Kanalisation gefischt hatten, hauptsächlich Münzen. Dann fuhren wir mit der U-Bahn weiter zur Station "Alte Heide". Herr Tax zeigte uns dort den Regenauslass-Kanal an der Ungererstraße aus dem Jahre 1902. Dieser verläuft neben einem anderen Kanal. Wenn der Wasserpegel dort steigt, läuft das Wasser über eine Mauer in den Regenauslasskanal. Wir erfuhren, dass die Münchner Kanäle zugegittert wurden, damit keine Jugendlichen eindringen können. Eine Razzia der Polizei hatte einmal ca. 200 Jugendliche dort unten aufgegriffen. Um Echos zu erzeugen und auszuprobieren, gingen wir weiter in den Kanal hinein. Wir machten alle Lichter aus und riefen in die Dunkelheit hinein. Das war gruselig, aber auch sehr lustig. Auf dem Rückweg nach oben habe ich mir leider den Kopf angestoßen. Blödes dunkles Eck! Ab dort begleiteten uns die zwei "Kanal-Huskies" Bogy und Lizzy, die Herrn Tax gehören. Ein paar Straßen weiter öffneten wir einen runden Schachteinstieg, der etwa 3 Meter tief war. Von diesen gibt es 35.000. Von den Sinkkasten-Aufsätzen (Gullys) gibt es 60.000 in München. Zu Fuß gingen wir dann zum Regenüberlaufbecken an der Schenkendorfstrasse. Über eine ziemlich enge Wendeltreppe ging es nach unten. Dort war ein Raumso roß wie 3 Fußballfelder, der von Säulen getragen wurde und von kleinen Gräben durchzogen war. In diesen Raum fließt das Abwasser mit Regenwasser vermischt, wenn die Kläranlage Großlappen nichts mehr aufnehmen kann. Wenn dieser Raum dann voll ist, muss das Wasser in die Isar fließen. Wenn die Kläranlage wieder aufnahmefähig ist, werden die Schleusentore geöffnet. Jetzt hatten wir viel besichtigt, und nach einer ausgiebigen Brotzeit fuhren wir mit der S-Bahn zurück nach Germering.

Holidixreporter, 10 Jahre

Kanalisation

Holidix-Express 2004, Seite: 6   <<< Seite davor <<< >>> nächste Seite >>>


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