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Interview
mit Tom Soyer von der SZ
und Klaus Greif vom MM
1. Warum arbeiten Sie bei der/dem SZ/MM?
Tom: Ich war ab 1982 freier Mitarbeiter und habe mich dazu entschlossen, fest bei der der Süddeutschen Zeitung zu arbeiten.
Klaus: Bei mir war es Zufall: Ich habe eine Magisterarbeit über einen Vergleich zwischen Fürstenfeldbrucker Zeitung und dem Tagblatt gemacht und wurde gefragt, ob
ich nicht beim Tagblatt (Münchner Merkur) arbeiten möchte.
2. Was ist Ihr Aufgabenbereich?
Tom/Klaus: Wir berichten über alles im Landkreis Fürstenfeldbruck. Für Ereignisse, die sich an einem anderen Ort zugetragen haben, sind andere Redakteure zuständig.
3. Welche Ausbildung braucht man für Ihren Beruf?
Man sollte studiert haben, was ist jedoch egal. Bessere Chancen hat man, wenn man bereits bei einer Schüler- oder Ferienzeitung mitgeschrieben und das Abitur hat.
Klaus: Ich habe Kommunikationswissenschaften studiert.
Tom: Ich habe Deutsch und Latein studiert.
Man bekommt auch nicht gleich eine Stelle als Redakteur, sondern zunächst als freier Mitarbeiter. Freie Mitarbeiter liefern lediglich die Texte, die aber nicht unbedingt
gedruckt werden. Redakteure sind auch für das Lay-out zuständig und dürfen bestimmen, ob die Texte von freien Mitarbeitern gedruckt werden.
4. Wie bringen Sie die Artikel auf die richtige Zeilenlänge?
Klaus: Nach einiger Zeit kann man es genau auf richtige Zeilenlänge schreiben. Oder man kürzt oder verlängert ein Bild.
5. Was ist der Unterschied zwischen Journalisten und Redakteuren?
Tom: Journalisten arbeiten für verschiedene Medien, die Redakteure haben die Verantwortung, auf die Arbeit der Journalisten zu achten und vor der Veröffentlichung
zu schauen, ob alles der Wahrheit entspricht.
6. Gefällt Ihnen der Beruf?
Tom: Ja, er ist sehr abwechslungsreich.
Klaus: Ja, denn es ist jeden Tag etwas neues los.
7. Gibt es auch schlechte Artikel?
Klaus: Ja, meistens von neuen Journalisten und Journalistinnen. Manchmal sagt man ihnen, wie sie es besser machen können
8. Wenn Ihre Redaktion Leserbriefe bekommt, in denen sich Leser z.B. über Ihre Texte beschweren, gehen Sie darauf ein und schreiben ihnen zurück?
Tom: Eigentlich schreiben wir den Lesern nicht zurück, weil die Leserbriefe die einzige Möglichkeit für Leser sind, ihre Meinung zu sagen.
Klaus: Außerdem werden Leserbriefe nur abgedruckt, wenn in ihnen keine Beleidigungen enthalten sind.
9. Was sind ihre Einnahmen?
Tom: 1/3 der Einnahmen stammen aus dem Verkauf der Zeitung und 2/3 der Einnahmen aus Anzeigen und Werbung. D.h. ohne Werbung könnten wir keine Zeitung herausbringen.
10. Sind Sie mit Ihrem eigenen Verdienst zufrieden?
Tom: Ja. Man wird gut bezahlt und verdient ungefähr so viel wie ein Lehrer.
11. Wann ist bei Ihnen Redaktionsschluss?
Tom: Normalerweise so um 23.00 Uhr, bei Wahlen oder anderen wichtigen Sachen kann es 0:30 Uhr werden.
Klaus: Bei uns ist auch gegen 23.00 Uhr Redaktionsschluss.
12. Warum steht im "Brucker"-Teil der SZ so wenig über Germering?
Tom: Die Seitenanzahl für den Fürstenfeldbrucker Teil ist vorgegeben und da der Landkreis groß ist, haben wir für Germering leider nicht so viel Platz.
13. Wie ist das Arbeitsklima?
Wir haben ein sehr gutes Arbeitsklima. Es ist auch wichtig, dass gute Stimmung herrscht.
14. Wie sieht der Tag eines "Zeitungsreporters"(meistens) aus?
Tom: Wir haben um 10.00 Uhr eine Konferenz, wo besprochen wird, was alles gemacht werden muss. Danach wird bis zum Mittagessen recherchiert, telefoniert
oder es werden E-Mails sortiert. Nach dem Mittagessen schreibe ich meine Texte und mache das Layout und die Überschriften für die Zeitung.
Klaus: Bei uns ist es ähnlich: wir haben auch um 10.00 Uhr eine Besprechung, da ich aber immer schon um 8.00 Uhr in der Redaktion bin sortiere
ich die 30-40 E-Mails schon in der Früh.
15. Wie viele Texte gibt es am Tag ungefähr in der Redaktion?
Tom: Genau kann man das nicht sagen, aber es ist bestimmt eine 3-stellige Zahl.
16. Wer entscheidet welcher Text wann in der Zeitung erscheint und auf welcher Seite?
Tom: Bei uns entscheiden das die Redakteure zusammen in einem Team von ca. 12 Leuten.
Klaus: Bei uns wird es in einer Sitzung von ca. 8-9 Leuten besprochen.
17. Gibt es auch Lob von Lesern?
Tom: Selten, aber die meisten, die uns loben, machen das telefonisch oder kommen in der Redaktion vorbei.
18. Könnten Sie uns Ihren Beruf empfehlen?
Klaus: Man sollte das machen, was einen interessiert und woran man Spaß hat. Der Nachwuchs wird wohl nie ausgehen. Es gibt immer wieder Wellen, mal sind es
mehr die Redakteure werden wollen, mal weniger. Davon sollte man sich aber nicht beeinflussen lassen.
19. Ist es möglich bei Ihnen ein Praktikum zu machen?
Tom: Ja, bei uns kann man ein Betriebspraktikum, das ca. 1 Woche dauert, machen.
Klaus: Bei uns ist es ähnlich. Die Praktikanten und Praktikantinnen haben auch meist bei Schülerzeitungen oder ähnlichen Zeitungen geschrieben.
20. Müssen Sie viel mit dem Auto fahren und wenn ja, sind das weite Strecken?
Tom: Heute müssen wir eigentlich nur noch in die Redaktion der Zeitung fahren. Selten besuchen wir selbst die Veranstaltung, über die wir berichten. Dies
machen für uns in der Regel die freien Mitarbeiter. Wir haben hier ein Zeitproblem. Denn heute müssen wir unser Lay-out selbst machen, wo es früher Spezialisten gab.
21. Wie finden Sie den "Holidix- Express" als Ferienzeitung?
Tom: Sehr gut!
Klaus: Super! Die Zeitung hat eine gute Qualität.
Dieses Interview wurde geführt von Anja, Sebastian und Patrick.
Wir bedanken uns bei den beiden Redakteuren, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben und dass die beiden Zeitungen den diesjährigen Holidix-Express sponsern!

Holidix-Express 2004, Seite: 3 - 5 <<< Seite davor <<< >>> nächste Seite >>>
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