Bienenlose Fortpflanzung

An einem schönen Dienstag Vormittag trafen sich 12 motivierte Kinder im Garten der Begegnung um, unter fachkundiger Anleitung des Gartenteams unter Leitung von Herrn Kösler, Pflanzen auf unterschiedliche Arten zu vermehren. Zunächst gibt es zwei Arten der Vermehrung: Die vegetative Vermehrung und die geschlechtliche Vermehrung. Letztere hat mehrere Vorteile, unter anderem wird dabei das Erbgut vermischt, was die Wahrscheinlichkeit auf eine Erbkrankheit vermindert. Nach der Theorie und einer kleinen Vorführung mit Katzengras durfte zuerst die vegetative Vermehrung in der Praxis getestet werden. Dafür erhielt jedes Kind einen kleinen Topf und ein frisch abgeschnittenes Blatt des Usambara Veilchens. Da die Schnittstelle verletzlich und für Bakterien angreifbar ist, muss sie desinfiziert werden, dazu wird ein Skalpell stark erhitzt und die Schnittstelle erneut großzügig abgetrennt. Nachdem der Topf mit Anzuchterde, dies ist eine spezielle Erde ohne Dünger, gefüllt wurde, kann das Blatt eingepflanzt werden. Um das Wachstum der Pflanze anzuregen, kann nun noch eine kleine Plastiktüte als Behelfstreibhaus darüber gestülbt werden, so können übrigens auch weniger Bakterien eindringen. Mit dieser Methode vermehren sich einige Pflanzen, unter anderem auch das "Brutblatt", auch Goethepflanze genannt: Es züchtet an jedem seiner Blätter viele kleine Setzlinge heran, die sich nach einiger Zeit ablösen und sich ebenfalls vermehren. Nun durfte die Gruppe auch noch die geschlechtliche Vermehrung anhand von Tulpen testen, dazu erhielt jeder eine Tulpenblüte, an welcher mithilfe von Pinseln der Blütenstaub auf die Stempel übertragen wurde. Dies ist normalerweise Aufgabe der Bienen und anderer Insekten, wenn aber zu wenige von ihnen umherfliegen, muss auch der Mensch zum Pinsel greifen. Zum Abschluss erhielt jeder noch drei Safranzwiebeln. Diese brauchen einen sehr trockenen Boden, weshalb die Anzuchterde mit Sand gemischt werden muss, bevor sie in die Töpfe gefüllt werden kann und die Safranzwiebeln hineingegeben werden können.
 
Auch dieses Mal schaffte es das Team des Gartens der Begegnung, eine ausgewogene Mischung zwischen Theorie und Praxis herzustellen und eine rundherum gelungene Veranstaltung zu gestalten.

Euer Reporter
Florian Eder

Milchglas
LEGO-City  

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